Der Hund in Finnland

Heimtierpass

Beim Transportieren von Hunden, Katzen und Frettchen zwischen EU-Mitgliedstaaten muss für das betreffende Tier ein EU-Heimtierausweis mitgeführt werden. Dieser Heimtierausweis muss dem Tier eindeutig zugeordnet werden können, d. h. das Tier muss mit einem Mikrochip oder einer deutlich erkennbaren Tätowierung gekennzeichnet sein. Ab dem 3.7.2011 ist die Kennzeichung durch Tätowierung nicht mehr gültig, eine Kennzeichnung mit Mikrochip ist daher ratsamer. Die Kennzeichnungs-Nummer soll im EU-Heimtierpass eingetragen sein. Der Mikrochip soll den Standard ISO-Norm 11784 oder 11785 tragen. Das Muster für den Heimtierpass ist für die gesamte EU einheitlich. Im Heimtierausweis soll auch ein Vermerk des Tierarztes über den gültigen Tollwutimpfschutz (siehe unten) und die Echinococcose-Behandlung (siehe unten) eingetragen sein.

Impfschutz gegen die Tollwut

Die Impfung muss mindestens 21 Tage vor der Einreise erfolgen. Bei einer Wiederholungsimpfung ist die Sicherheitszeit von 21 Tagen nicht erforderlich, wenn die Impfung vor Ablauf der Gültigkeit des vorhergehenden Impfschutzes erfolgt ist. Die vorhergehende Schutzimpfung muss im Heimtierpass oder in einem anderen Impfzeugnis vermerkt sein. Der letzte Tag der Gültigkeit des Tollwutimpfschutzes ist vom Tierarzt im Heimtierausweis einzutragen. Die Mitnahme von ungeimpften Tieren - auch Welpen - ist verboten. (Im Allgemein müssen Welpen für die Tollwutimpfung mindestens 3 Monate alt sein).

Zwangsimpfung gegen den kleinen Fuchsbandwurm

Bereits seit dem 1. August 2001 ist eine neue Verordnung in Kraft, nach der Hunde und Katzen bei der Einfuhr nach Finnland gegen den kleinen Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) geimpft werden müssen. Vierbeiner von Reisenden, die von der neuen Regelung nichts wußten, wurden an den Grenzen bereits zwangsweise geimpft. Hunden und Katzen ist maximal 30 Tage vor der Ankunft in Finnland die erforderliche Dosis eines Medikamentes gegen den Echinococcose-Erreger, den Fuchsbandwurm, zu verabreichen. Dieses Medikament muss Praziquantel oder Epsiprantel enthalten und für die betreffende Tierart zugelassen sein. Die Fuchsbandwurm-Behandlung ist vom Tierarzt im Heimtierausweis einzutragen. Hunde und Katzen bis zum dritten Lebensmonat benötigen keine Behandlung. Nähere Informationen dazu können bei allen Tierärzten eingeholt werden.

Urlaub mit dem Hund

Da wir seit vielen Jahren einen Hund haben, darf und soll der natürlich auch mit in den Urlaub. Finnland macht es da einem, neben Dänemark, unter den skandinavischen Ländern besonders einfach.

Das beginnt schon bei der Anreise. Die Fährgesellschaft Finnlines befördert auch vierbeinige Passagiere. Dazu stehen jeweils mehrere Kabinen speziell für Haustierbesitzer zur Verfügung. Auf jeden Fall lohnt sich eine rechtzeitige Reservierung einer Kabine für Hundebesitzer, da die Kabinen nur begrenzt verfügbar sind. Verständlicherweise dürfen die Tiere nicht mit in die Bars und Restaurants. Dafür steht an Deck ein kleiner Bereich zur Verfügung, wo die Hunde ihren täglichen Bedürfnissen nachgehen können.

Wir haben bisher stets die Finnlines-Route Travemünde - Helsinki benutzt, wo es an nichts mangelt, weder für die zwei als auch für die vierbeinigen Passagiere.

Nähere Informationen und Fahrpläne gibt es bei: Finnlines Passagierdienst, Einsiedelstraße 43-45, 23554 Lübeck, Tel. +49 (0)451 1507-443

Mit den anderen Fährgesellschaften, die nach Finnland fahren, haben wir es noch nicht probiert. Das hat den Grund, das dort die Tiere nicht mit in die Kabine dürfen, sondern für die Zeit der Überfahrt alleine im Auto auf dem Autodeck bleiben müssen. Ich habe mit Leuten gesprochen, die 24 Stunden vor der Abfahrt ihren Hund nicht mehr gefüttert haben, damit sich der Darm restlos entleert und zu Beginn der Überfahrt dem Hund eine Beruhigungsspritze verabreicht haben (in Absprache mit dem Tierarzt). So fällt der Hund in einen Dämmerschlaf und man darf 1-2 mal während der Überfahrt nach dem Tier schauen. Ich persönlich möchte aber solche eine umständliche Prozedur meinem Hund nicht zumuten, weshalb wir immer die Überfahrt mit der oben beschriebenen Finnlines wählen. Aber Informationen über den genauen Ablauf geben die anderen Fährgesellschaften auf Anfrage gerne. Links siehe in der Rubrik "Anreise".

Einreisebestimmungen für Hunde nach Finnland gibt es keine besonderen. Lediglich sollten die Hunde die normalen Impfungen haben (Tollwut, Staupe ect.), die nicht länger als 12 Monate zurückliegen dürfen und der internationale Impfausweis mitgeführt werden. Am Zoll in Helsinki/Finnland gab es bei uns noch nie Probleme, sie haben uns einfach durchgewunken und das obwohl der Wolf die Zöllner ganz interessiert aus dem offenen Seitenfenster begutachtet (und als harmlos eingestuft) hat.
Etwas anders sieht es da mit Schweden und Norwegen aus. Zwar wurde die gefürchtete 6 monatige Quaratäne für Hunde mittlerweile aufgehoben, trotzdem ist die Einreiseprozedur noch immer nicht so einfach wie für Finnland (oder auch Dänemark). So muß z.B. eine aktuelle Tollwutschutzimpfung gemacht werden, im Anschluß daran (ca. 4 Wochen später) eine Blutprobe in einem Amtslabor untersucht werden, die Hunde mit einem Miktochip oder Tätowierung versehen sein, ect.
Uns war das alles bisher zu umständlich, so daß wir uns auf Finnland beschränkt haben. Allerdings gilt auch ab März 2001 in den skandinavischen Staaten das Schengener Abkommen, was bedeutet, daß die Paßkontrollen bei der Einreise für EU-Bürger entfallen. Und wenn es sich so entwickelt wie schon bei den Grenzübergängen zu Frankreich oder Holland, dann steht da gar kein Zöllner mehr an den Übergängen.

Die Reise in Finnland ist ebenfalls unproblematisch. Hotels, Gasthäuser, ect. haben ohne Ausnahme bisher nicht einmal die Unterkunft verweigert, nur weil wir mit Hund gereist sind. Das gilt sogar für die großen Luxushotels, die ja dank der Finnschecks auch recht preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten anbieten. Allerdings haben wir auch immer zuvor angefragt, ob wir mit Hund kommen können und nicht die Hotels vor vollendete Tatsachen gestellt.

In Helsinki gibt es zahlreiche Hundplätze. Diese sind mit einem Hundesymbol gekennzeichnet und umzäunt, so dass der Vierbeiner ohne Leine herumtoben und sein Geschäft machen kann (ob er das jedoch auch ausgerechnet hier tut, hängt von der jeweiligen Laune des Hundes ab....). Teilweise bestehen diese Hundeplätze aus zwei Teilen. Der eine ist für große Hunde (isot koirat) und der andere für kleine Hunde (pienet koirat). Ansonsten stehen in den öffentlichen Parks oft auch Beutel bereit, um das Geschäft nach getanener Verrichtung zu beseitigen. Eine Sache, die z.B. in der Schweiz zur Normalität für Hundebesitzer gehört. Einer dieser Plätze (in der Nähe der Segelbootsanlegeplätze auf der kleinen Insel Tervasaari gegenüber der Eisbrecher-Liegestellen, besitzt sogar einen Hundestrand.

An diesem Hundestrand erlebten wir eine recht seltsame Geschichte. Unser Hund Wolf trabte auf dem Hundeplatz herum, als plötzlich eine Krähe auftauchte. Sie setzte sich auf den Zaun und begann damit, unseren Hund "zuzuschwätzen". Als Wolf genervt weiterzog, flog die Krähe vom Zaun und lief ihm laut krächzend hinterher. Irgendwann hatte Wolf genug und verscheuchte sie. Eine Minute später war sie wieder da und verfolgte unseren Hund auf dem kompletten Hundeplatz. Selbst als wir diesen verließen, flog sie uns hinterher. Irgendwann gab sie dann jedoch Ruhe. Wollte dieser seltsame Vogel mit unserem Hund spielen? War der Krähe langweilig oder hatte sie sich am Ende in unseren Hund verliebt, nicht wissend, dass dies unter keinen Umständen funktionieren würde ...?

Sollten jetzt noch spezifische Fragen wegen einer Finnlandreise mit dem Hund bestehen, dann schickt mir bitte eine kurze Mail.

Wer jetzt noch mehr über unseren Hund erfahren möchte, der schaut mal auf meiner privaten Homepage nach unter der Rubrik Wolf.

Wer mit seinem Hund nicht auf eigene Faust nach Finnland reisen möchte, dem sei das Angebot von "Hund-und Reisen" ans Herz gelegt, die in ihrem Angebot unter anderem auch Finnland im Angebot haben. Siehe auch hier in der Rubrik Reiseangebote.