Fortbewegung in Helsinki

Ein Auto in Helsinki? - Etwas überflüssigeres gibt es nicht. Der öffentliche Nahverkehr in der finnischen Hauptstadt bringt alle an fast jeden Punkt der Stadt. Bus, Straßenbahn oder Metro und manchmal auch ein Spaziergang zu Fuß machen es leicht, die Stadt zu erkunden, zumal die meisten Sehenswürdigkeiten recht nahe beieinander liegen. Eine Übersicht über alle Möglichkeiten findet Ihr hier auf dieser Seite.

Die Verkehrsbetriebe von Helsinki nennen sich HLK und bieten für Touristen ein breites Angebot an Karten und Broschüren bereit, die oftmals sehr hilfreich sein können. Infobüro im Hauptbahnhof.

An mehr als 300 Vorverkaufsstellen können Fahrkarten erworben werden. Direkt bei HKL oder in den über die ganze Stadt verteilten R-Kiosken. Die an den Automaten oder beim Bus- und Tramfahrer gekauften Einzelfahrkarten sind ein wenig teurer, als im Vorverkauf, für spontane Fahrten aber trotzdem empfehlenswert. Gültige Fahrkarten können für verschiedene Beförderungsmittel genutzt werden.

Gerade für Touristen interessante ist die Tagesnkarte. Sie gilt wahlweise von 1 Tag bis 7 Tage ab dem ersten Fahrtantritt für den gesamten Nahverkehr und muß beim ersten Fahrtantritt abgestempelt werden. Sie kostet zur Zeit ab 8,00 EUR. Nur die 1-Tages-Karte kann am Automaten und bei den Fahrern erworben werden. Die genannten Mehrtageskarten gibt es dagegen nur im Vorverkauf an den genannten Stellen. Eine entsprechende Variante gibt es auch für den Großraum Helsinki, falls man mal in die Umgebung von Helsinki ausweichen möchte.

Die traditionell grün-gelben Waggons mit ihrer Schmalspur sind aus dem Stadtbild nicht weg zu denken. Die Helsinkier lieben ihre Straßenbahn, die auf neun Strecken bzw. elf Linien tagsüber mindestens im 10 Minuten Takt verkehrt. Abends werden die Intervalle länger, nach Mitternacht heißt es, auf den Nachtbus umzusteigen. Eine sehr gute Alternative zu einer geführten Stadtrundfahrt ist eine Fahrt mit der Straßenenbahnlinie 2 (ehemals 3T oder 3B ). Ab Markplatz (Havis Amanda-Brunnen) fährt die Linie 2 eine Strecke vorbei an allen wichtigen Sehenswürdigekeiten wie Dom & Senatsplatz, durch die Fußgängerzone Aleksanderinkatu Richtung Olympiastadion und Linnanmaki-Vergnügungspark. Von dort zurück am Hauptbahnhof vorbei zum Kaivopuisto-Park und am Hafen entlang zurück zum Markplatz. Im Prinzip ist dieseStraßenbahnlinie besser und billiger als jede geführte Stadtrundfahrt. Vor allem auch, weil die Straßenbahnen in Helsinki auf Schmalspurgleisen fahren, keine Anhänger haben und mit ihren kleinen, fahnenbeschmückten Wagen richtig nostalgischen Charakter haben, zumindest was die alten Wagen betrifft, die zum Teil immer noch verkehren.

Die Linie 4 eigent sich für alle Liebhaber von Architektur, insbesondere aber auch für Fans von Alvar Aalto, da mehrere von ihm entworfene Gebäude an der Strecke liegen. Ausgangspunkt ist die Halbinsel Katajanokka, die geprägt ist durch ihre Jugendstilgebäude. Eine Übersicht über alle Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke gibt es hier.

Und dann soll noch auf die Linie 6 hingewiesen werden, die alles Design-Fans ans Herz gelegt werden kann. Führt ihre Route doch mitten durch den berühmten Design District Helsinki. Im Bezirk Arabianranta Sie werden sehen, dass die Kunst Teil des täglichen Lebens in der Region ist. Achten Sie auf Theater, Museen und Markthallen entlang der Route.

Die dunkelblauen Stadtbusse verkehren auf über 60 Linien und weben ein dichtes Streckennetz. Auch Außenbezirke sind gut angebunden. Für Spätheimkehrer (ab ca. 2 Uhr) fahren acht Nachtbuslinien 2-3 mal pro Nacht vom Bahnhofsvorplatz aus bis in die Vororte, am Wochenende öfter. Zenrtaler Abfahrtort ist entweder der Busbahnhof nebem dem Hauptbahnhof oder der neue zentrale Busbahnhof unter dem neu erbauten Einkaufszentrum Kamppi. Genaue Fahrpläne gibt es beim HLK oder beim Streckenplaner von HLK.

Seit 1982 in Betrieb, besteht die Metro eigentlich nur aus einer Linie. Sie führt von Ruoholahti über den Hauptbahnhof bis nach Itäkeskus im Osten der Hauptstadt. Dort gabelt sie sich für ein paar Stationen. Teils tief durch Granit, teils überirdisch verläuft die Fahrt in den innen und außen poppig orangenen Waggons. Zuverlässig und schnell.

Ausgangspunkt zu den Fahrten in den Großraum Helsinki, aber auch ins gesamte Land ist der Hauptbahnhof. Im Normalfall fahren die Nahverkehrzüge von den Gleisen ganz rechts bzw. links hinten ab. Je nach Strecke sind die Linien mit den Großbuchstaben S, U, L, E (Richtung Kauniainen, Espoo, Kirkkonummi) oder I, P, K, N, R, H und T (Richtung Vantaa) gekennzeichnet. Fahrpläne und weitere Informationen gibt es bei der finnischen Bahn VR.

Wer Fahrkarten für Überlandstrecken, Autoreisezüge oder Nachtzüge schon von Deutschland aus buchen möchte, der kann dies beim Finnland Reiseshop tun. Die Kollegen aus Frankfurt haben einen Agenturvertrag mit der Finnischen Bahn und können vorab von deutschland aus Tickets reservieren und ausstellen.

Zum städtischen Verkehrsnetz gehören auch einige Fährverbindungen. So zum Beispiel die Verbindung zur Seefestung Suomenlinna. Überfahrt vom Marktplatz am Südhafen etwa alle 15 Minuten. Besitzen man eine gültige Fahrkarte, ist kein Extraticket notwendig. Die meisten Wasserbusse werden jedoch von privaten Gesellschaften, wie der JT Line betrieben und verbinden das Festland mit Helsinkis verschiedenen Ausflugsinseln und weiteren Zielen und die Fahrkarten werden dann jeweils auf dem Schiff gekauft.

Taxifahren in Helsinki zählt nicht zu den billigsten Vergnügen, kann aber manchmal recht bequem sein, wenn man spät Nachts schnell zurück in seine Unterkunft möchte. An rund 20 verschiedenen zentralen Stellen der Stadt finden sich Taxistände. Freie Taxen können auch auf der Straße gestoppt werden. Alle Taxen verfügen wie hier auch über einen Taxameter, der in der Regel auch bei Fahrtbeginn eingeschaltet wird. Die bekanntesten Taxizentralen sind Taksi Helsinki, Lähitaksi und Kovanen.

Eine Besonderheit stellt das Wassertaxi dar. Man mietet ein Boot und bestimmt die Tour, wo man hinmöchte. Das geht sowohl für Rundfahrten also auch für Angeltrips oder Gruppenausflüge.

Mietwagen aller bekannten Verleihfirmen findet man am Flughafen bzw. über die Stadt verteilt. Die Preise unterscheiden sich je nach Wagengröße, leihdauer und Saison. Es empfielt sich aber, schon im Vorraus von Deutschland aus einen Mietwagen zu reservieren, der dann am Flughafen oder einer anderen Verleihstation zur Abholung bereit steht. Die besten Preise lassen sich über den Mietwagenpreisvergleich finden. Wer nur in Helsinki bleibt, kann ganz sicher auf einen Mietwagen verzichten.

Auf einen witzige und preisgünstige Idee möchte ich dennoch hinweisen: Die Firma O2-Media verleiht kunterbunt mit Werbung bedruckte Smarts und Fiat 500 für 1-3 Tage für EUR 4,95 (Smart) bzw. EUR 9,90 (Fiat) pro Tag. Einzige Bedingung: Mindestens 30 km Fahrstrecke am Tag (bei 100 Freikilometer). Die Wagen stehen am Hauptbahnhof im Parkhaus und verfügen über ein Navigationsgerät. Zu dem Preis kommen lediglich die Treibstoffkosten. Da kann sich ein Trip in die Nähere Umgebung der Hauptstadt schon lohnen.