Weihnachtsmann kommt aus dem hohen Norden
Auf die Frage, woher der Weihnachtsmann kommt, gibt es viele Antworten. Meist heißt es,
der ältere Herr mit dem roten Dress und dem weißen Bart komme aus dem hohen Norden
- nur woher genau, darüber gibt es keine einhellige Meinung. Die Finnen dagegen sind sich sicher: Für sie kommt der
Joulupukki, wie der Weihnachtsmann
bei ihnen heißt, aus Lappland.
Mit großen Augen schaut die kleine Miriam den Weihnachtsmann an. Er hat tatsächlich
einen Rauschebart, trägt Handschuhe und Stiefel aus Fell und sitzt auf einem Holzschlitten,
der von einem Rentier gezogen wird. Für das kleine Mädchen ist der Mann, der sie
jedes Jahr mit so schönem Spielzeug bedenkt, in der Nähe von Kittilä nördlich des Polarkreises leibhaftig geworden. Das ist kein Zufall: Fragt man
einen Bewohner der Region nach dem Wohnort des Geschenkebringers, so wird er im Brustton der
Überzeugung antworten: «Der Joulupukki wohnt in den Wäldern Lapplands. Alles
andere ist eine Sage.»
Der Weihnachtsmann vor seinem Zelt in Lappland ist nicht alleine: Schon Wochen vor der Bescherung
helfen ihm kleine Kobolde, die als Hüter der Schätze in den Wäldern Lapplands
gelten, bei der Arbeit. Als Schutz vor der bitteren Kälte lodert in dem grünen Lappenzelt
ein Feuer. Bei einem dampfenden Kaffee aus der Holztasse und einem kräftigen Schluck Wodka
wird der Weihnachtsmann redselig: Er erzählt von den langen, eiskalten Wintertagen in
Lappland und seiner Arbeit als Rentierzüchter. Mit seiner Herde sei er viele Wochen im
Jahr unterwegs, sagt er. Die meiste Arbeit aber hat er im Spätherbst, wenn die Tiere geimpft,
gekennzeichnet und geschlachtet werden müssen.
Der Weihnachtsmann vor dem Zelt bei Kittilä gehört der Volksgruppe der Samen an.
Rentiere sind für diese Menschen die Lebensgrundlage, schließlich liefern die Huftiere
neben Fleisch, Milch und Käse auch Material für die Kleidung. In Lappland lebt allerdings
nur noch jeder zehnte Same von der Rentierzucht. Andere Arbeitsplätze bietet unter anderem
der Santa-Park in Rovaniemi, knapp 150 Kilometer südlich von Kittilä. Wer sich in einer bunten Karussell-
und Plastikwelt wohl fühlt, kann auch dort dem Joulupukki begegnen. Allerdings wirkt der Weihnachtsmann im Wald für Miriam viel gemütlicher und
authentischer.
In Kittilä können Urlauber aber nicht nur nach Männern mit rotem Mantel und
Rauschebart Ausschau halten. Knapp 40 Autominuten vom Flughafen der Stadt entfernt liegt Finnlands
größtes Skigebiet: Rund um den 740 Meter hohen Berg Ylläs kommen sowohl Langlauffans als auch Abfahrtsläufer auf ihre Kosten. Wer in einem
der vielen Ferienhäuser Urlaub macht, findet direkt vor seiner Haustür eine gespurte
Loipe. Am Ylläs sorgen 19 Skilifte und 34 Abfahrten für grenzenloses Skivergnügen.
Auch für Menschen, die sich nicht auf die Bretter stellen möchten, ist gesorgt: Wanderungen werden in der Umgebung ebenso
angeboten wie Fahrten mit dem Rentier- oder Huskyschlitten in die Wälder. Einziger Nachteil
am Lapplandwinter ist das bisweilen fehlende Tageslicht: Nachdem die Sonne erst gegen 10.00
Uhr aufgegangen ist, verschwindet sie bereits fünf Stunden später wieder vom Himmel.
Es folgt eine lange und mitunter auch eisig kalte Nacht: Die Temperaturen sinken auf bis zu
30 Grad unter den Nullpunkt. Da hilft dann auch das Feuer im Zelt des Joulupukki nur noch wenig...
Wer einen echten Brief vom Weihnachtsmann bekommen möchte, schaut beim Santa Claus Greeting Center herein.